Mistel |
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Zur winterlichen Jahreszeit fällt die Mistel (Viscum album) als eine der wenigen immergrünen Pflanzen besonders auf. Bedrohlich und fremd wirken die vielen runden Mistelnester auf den langen Pappelreihen, die z.B. den Rhein säumen. Und in der Tat sind die Pflanzen keine gern gesehenen Gäste. |
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Mistel - Viscum album |
Profitieren doch die Misteln als Halbschmarotzer von ihren Wirtspflanzen in
zweierlei Hinsicht. Zum einen ermöglichen die Bäume den lichthungrigen Misteln ungehinderten Zugang zu sonnenexponierten Stellen. Zum anderen
sichern sich die Misteln fast unbeschränkten Zugang zu Wasser mit ihren tief im Gefäßsystem der Wirtspflanze verankerten Haftorganen. |
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Wie kommt die Mistel überhaupt in die luftigen Höhen? Dank klebriger Samen, die nach
Verzehr ihrer weißen Beeren von Vögeln auf Ästen ausgeschieden werden. Ab März keimen diese Samen an entsprechend sonnigen Stellen aus. |
typischer Anblick einer Pappel im Februar |
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Durch ihre botanische Sonderstellung ist die Mistel prädestiniert für eine besondere Rolle als Zauber- und Liebespflanze.
Schon Kelten bedienten sich ihrer vermeintlichen Kräfte. Epileptiker banden sich im Mittelalter Mistelzweige auf den Kopf als Schutz vor der Fallsucht - blieben doch die Mistel fest auf ihren Wirtspflanzen
verankert. |
Mistel auf einer Kiefer |
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Der Einsatz der Mistel in der Krebstherapie hat ihre Wurzeln auch in der Signaturenlehre. Denn wie ein Krebsgeschwür zapft die Mistel Energie und
Nährstoffe vom umgebenden Gewebe ab. Heute wird der Einsatz der Mistel in der Krebstherapie kontrovers diskutiert. Das DKFZ in Heidelberg informiert hier über den aktuellen
Kenntnisstand. |
Mistel auf einem Apfelbaum |