Das Maiglöckchen |
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Durch seine Blütezeit untrennbar mit dem Monat Mai verbunden - das Maiglöckchen (Convallaria majalis=>maius=Mai). So ist es in Frankreich Tradition am 1. Mai Maiglöckchen zu verschenken, selbst auf der Demonstration am Tag der Arbeit darf das Maiglöckchen nicht fehlen. Auch in vielen Gärten ist das Maiglöckchen gern gesehen. In unseren Laubwäldern bevorzugt es lichte, kalkhaltige und eher trockene Standorte. |
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Maiglöckchen in Blüte |
Zu seinem lateinischen Namen kam das "Meyenblümle" erst spät im 15. Jahrhundert, in der Zeit
der ersten deutschen Kräuterbücher. Im "Hortus sanitatis" von Jakob Meyenbach hieß das Maiglöckchen noch Lilium convallium (Vallis=Tal), also "Lillie der Täler". Die mittelalterliche Heilkräuterkunde kennt verschiedene Anwendungsgebiete für das Maiglöckchen. Gegen Zahnschmerzen und Herzbeschwerden, bei
Ohnmacht und Schwindel, selbst bei Augenleiden soll das Maiglöckchen in entsprechender Zubereitung und Dosierung helfen, denn schon damals wußte man von der
Giftigkeit der Pflanze. |
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Wie viele andere Frühjahrsblüher speichert das Maiglöckchen seine Reservestoffe unterirdisch für den Austrieb im nächsten Jahr. Beim Maiglöckchen ist es ein Wurzelsproß - ein Rhizom, aus dem die Blätter im April austreiben und eine charakteristische "Trompete" bilden. Vor allem bei größeren Blättern besteht Verwechslungsgefahr mit dem Bärlauch. Daher hilft im Zweifel nur der Knoblauchgeruch der zerriebenen Bärlauchblätter eindeutig weiter. Den Blättern des Maiglöckchens fehlt dieser Geruch. |
junge "Trompeten"-Blätter im April |
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Beim Maiglöckchen duften bekanntlich nur die Blüten. Ein synthetisch hergestellter
Blütenduft, das Hydroxycitronellal, wird als Duftersatz in vielen Parfums eingesetzt. Als Spermien auf Maiglöckchenduft
im Laborversuch chemotaktisch reagierten, war ein romantischer Mythos geboren: Eizellen locken Spermien mit Maiglöckchenduft an. |
nicht jede Pflanze treibt Blüten aus |