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Nachtkerze

Die ursprünglich in Amerika beheimatete Nachtkerze (Oenothera biennis) wurde im 17. Jhdt in botanischen Gärten und Parks als Zierpflanze kultiviert. Von dort aus eroberte die zweijährige Pflanze, wie viele andere Gartenpflanzen vor und nach ihr, die von Menschen geprägten Landschaftsbereiche in Siedlungsnähe.

         
Nachtkerze

Nachtkerze

 

Dank ihrer langen Wurzel kann die genügsame Pflanze bis in eine Tiefe von 160 cm nach Nährstoffen und Wasser suchen. Als Rohbodenpionier ist sie (oft gemeinsam mit Natternkopf und Steinklee) an trockenen, lichten Standorten wie Schuttplätzen, Eisenbahndämmen, Wegrändern und Böschungen zu finden. In unserer Region zählen ebenfalls die Binnendünen mit ihren trockenen sandigen Böden zu den bevorzugten Standorten.

Jetzt im Juni bilden sich aus den reichen Blütenständen nach und nach die einzelnen imposanten gelben Blüten. Beeindruckend ist dabei ihre kurze Blütenentwicklung, bei der man richtig zuschauen kann. Die Blüte beginnt meist abends ("Nachtkerze") und dauert oft nur 1 Tag. Mit ihren intensiven Duft- und Blütenmalen (www.naturfotograf.com) lockt die Nachtkerze trotz der kurzen Blütendauer viele Insekten an.

       

Ihre im Oktober reifen Früchte bergen zahlreiche kleine, 1 mm lange Samen, die reich an Öl, Gerbstoffen und Proteinen sind. Bekannt ist das Nachtkerzenöl für seinen hohe Anteil an ungesättigten essentiellen Fettsäuren - Linolsäure (75%) und Gamma-Linolensäure (10%).

Bei Störungen des Fettstoffwechsels - hervorgerufen durch Krankheit, falsche Ernährung, Stress, Alkohol oder Alterserscheinungen - wird das Nachtkerzenöl deshalb gern als Nahrungsergänzungsmittel bzw. als Therapeutikum eingesetzt.

  Nachtkerze

Blüten im Abendlicht

     

So fördert das Nachtkerzenöl die Synthese von Prostaglandinen, wirkt entzündungshemmend und stimuliert den Stoffwechsel der Haut. Bei Neurodermitis zeigt das Nachtkerzenöl einen lindernden Effekt. Details zu Metabolismus und Stoffwechselvorgänge gibt es in einem Artikel der Zeitschrift Phytotherapie.

Die Wirksamkeit des Nachtkerzenöls bei der Behandlung von PMS (Prämenstruelles Syndrom) wird dagegen von dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, IQWiG, angezweifelt.

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Bienenbesuch