Liebespflanzen des Mittelalters |
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Verwurzelt im Aberglauben des Mittelalters
versprachen Pflanzen in der Liebe Hilfe und Unterstützung. Sei es um Liebessehnsüchte zu erfüllen, den geeigneten
Partner zu finden bzw. ihn zu binden oder die Liebeslust zu steigern. Heilkräuter, die dem Liebesglück auf die Sprünge helfen sollten, gab es daher
viele. |
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![]() Fumaria officinalis - Erdrauch |
Besonders starke Liebeskräfte wurden der
Wegwarte (Cichorium intybus) nachgesagt. Wer eine Wurzel mit Hilfe eines Hirschgeweihes ausgrub und mit dieser den Auserwählten berührte, dem verfiel der so
Berührte augenblicklich. Ganz Ungeduldige befriedigten ihre Neugier mit einer Wegwarte unter dem Kopfkissen. Dann erschien nämlich das Gesicht des zukünftigen
Ehemannes im Traum. |
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Für alles schien es ein Kraut zu geben. Selbst bei Hildegard von Bingen
finden sich Rezepturen für Liebestränke und Liebessalben. Arnika (Arnica montana) auf die Haut gebracht soll zu einem brennenden Verlangen
zwischen den Liebenden führen. |
![]() Arnica montana - Arnika |
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Die Formen diverser Pflanzenwurzeln regte die Phantasie der
Menschen des Mittelalters an. Die hodenförmigen Knollen der Knabenkräuter galten als Aphrodisiaka, ebenso die seltsam menschenähnlich
geformten Wurzeln der Zaunrübe (Bryonia dionica). |
![]() Bryonia dionica - Zaunrübe |
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Angenehme Düfte und sinnlich schmeckende Gewürze - die Palette der Liebespflanzen
reicht vom scharfen Chili bis hin zum süß duftenden Jasmin. Die klassische Heimat der Düfte und Gewürze ist der Orient. Einheimische Duftpflanzen wie das
wohlriechende Veilchen (Viola odorata) hatten nicht die Bedeutung wie z.B. die duftenden Hölzer von Myrrhe, Weihrauch und Sandelholz. |
![]() Viola odorata - Veilchen |