Alkaloide |
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Unter den Pflanzeninhaltsstoffen bilden Alkaloide die zahlenmäßig größte und formenreichste Gruppe. Als gemeinsames Merkmal der Alkaloide gilt: sie sind a) meist giftig b) überwiegend Abbauprodukte von Aminosäuren c) stickstoffhaltig und d) chemisch als Basen eingestuft. In Pflanzen übernehmen Alkaloide eine wichtige Rolle in der Entsorgung und Speicherung von überschüssigem Stickstoff. Weiterer positiver Nebeneffekt - Tiere fressen Pflanzen mit giftigen Alkaloiden nicht. |
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Das wohl am meisten gefürchtetste Weideunkraut für Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen ist das
Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea). Auf der Weide von den Tieren selbst noch gemieden, ist die größte Gefahr für die Tiere ein mit Jakobs-Greiskraut kontaminiertes Heu. Im Heu
erkennen die Tiere nicht mehr die schädlichen Pflanzen am Geruch. Sie werden mitgefressen. Wird verunreinigtes Heu über längere Zeit verfüttert, dann akkumuliert das Gift im Körper
der Tiere. Mit tödlichen Folgen. Daher wird das Auftreten von Jakobskraut auf Weideflächen systematisch bekämpft. |
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Senecio jacobaea |
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Vor eine längere Einnahme des Huflattichs (Tussilago farfara) als Hustenmittel wird
aufgrund von Pyrrolyizidin-Alkaloiden abgeraten. Auch die Verwendung von Beinwell-Tee (Symphytum officinale) wird nicht
mehr empfohlen. Bei der Pestwurz (Petasites hybridus), neuerdings als Migränemittel entdeckt, gibt es alkaloidfreie chemisch aufgereinigte Präparate als
bessere Alternative. |
Eupatorium cannabinum - Wasserdost |
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Die Liste der Giftpflanzen mit Alkaloiden ist sehr lang. Ganz vorne auf der Liste steht der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus). In der
Pflanze kommt eines der giftigsten Alkaloide - das Aconitin - vor. Schon 2 g der Wurzeln können für den Menschen tödlich sind. |
Aconitum napellus - blaue Eisenhut |
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Besonders reich an giftigen Alkaloiden sind die Nachtschattengewächse (Solanaceae). Dazu zählen die klassischen Zauberkräuter
des Mittelalters Tollkirsche, Bilsenkraut und Stechapfel mit ihren halluzinogenen Tropan-Alkaloiden. Aber auch die Kulturpflanzen Kartoffel und Tomate mit ihren giftigen Solanin-Alkaloide in grünen Blättern, Stengeln
und nichtreifen Früchten. |
Atropa belladonna - Tollkirsche |
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Viele Alkaloide haben traurige Berühmtheit als Suchtmittel erlangt. Das bekannteste Alkaloid ist in dieser Hinsicht das Nikotin des Tabaks (Nicitiona tabacum) und das Cocain des Cocastrauches. Der Schlafmohn (Papaver somniferumin) enthält 40 verschiedene Alkaloide. Aus dem Milchsaft der Pflanze wird Opium und letztendlich Heroin hergestellt. Auf der anderen Seite ist ohne das Morphin des Schlafmohns eine moderne Schmerztherapie nicht mehr vorstellbar. |
Symphytum officinale - der Beinwell |