Schleimstoffe |
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Die Zellwand von Pflanzen besteht weitgehend aus einer komplexen Struktur von Kohlenhydraten und Cellulose. Zellwände, die besonders reich an Nichtcellulose-Kohlenhydraten sind, zeigen bei Aufnahme von Wasser eine Schleimbildung. Als stark viskose Flüssigkeit bilden diese Schleimstoffe eine oberflächenaktive Schutzschicht aus und wirken lindernd bei gereizten Schleimhäuten des Magen-Darms und der Atemwege. Schleimstoffe wirken zudem pH-neutralisierend und puffern so überschüssige Magensäure ab. |
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Schleimstoffe haben sich aber auch bei Verdauungsproblemen bewährt. So verdankt der Lein (Linum usitatissimum) seine schonende
Wirkung als Abführmittel dem großen Quellvermögen seiner reifen Samen. Diese sind reich an Schleimstoffen und können im Darm ihr Volumen um das 2- bis 3-fache erhöhen. Dadurch kommt es zu einer
Dehnung des Darmes. Dieser Dehnungsimpuls fördert die Darmperistaltik und regt die Darmtätigkeit an. Gleichzeitig hilft der Schleim den Stuhlgang zu erleichtern. |
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Linum usitatissimum - Lein |
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Der lateinische Name Tussilago (lateinisch: gebildet aus tussis: Husten und
agere= vertreiben) verdient der Huflatich (Tussilago farfara) zurecht. Er ist aufgrund seiner Kombination aus Gerbstoffen, Bitterstoffen und Schleimstoffen ein
optimales Mittel bei Reizhusten. |
Tussilago farfara - Huflatich |
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Blätter und Blüte der wilden Malve (Malva sylvestris) sind
ebenfalls als altes Heilmittel gegen Husten bekannt. Als reizlindernde Schleimdroge hat sich die Pflanze nicht nur bei
Husten, sondern auch bei entzündeten Schleimhäuten des Mund-Rachenbereiches und des Magens bewährt. |
Malva sylvestris - wilde Malve |
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Die Knollen der Gattung Orchis (Knabenkräuter) enthalten
bis zu 50% an Schleimstoffen. Das aus den sogenannten "Salep-Knollen" hergestellte Trockenpulver wurde mit Wasser angerührt und als Schleim bei Durchfall und anderen
entzündeten Schleimhäuten zur Reizlinderung eingesetzt. |
Orchis militaris - Helm-Knabenkraut |
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Weitere Pflanzen mit nennenswertem Gehalt an
Schleimstoffen: der Portulak (Portulaca oleracea), Beinwell (Symphytum officiniale), der in unseren Breitengraden nicht
wild vorkommende Eibisch (Althea officinalis), und natürlich das Isländisch Moos - eigentlich eine Flechte. |
Portulaca oleracea - der Portulak |