Seifenkraut |
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Das Seifenkraut (Saponaria officinialis) - eine Pflanze nährstoffreicher Böden und oft an Wegrändern und Böschungen zu finden - verdankt seinen Namen waschaktiven Substanzen - den Saponinen. So wurden im Rhizom des Seifenkrautes bis zu 5% des Trockengewichtes an Saponinen nachgewiesen. |
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Saponaria officinialis |
In der Geschichte der Waschmittel spielt das Seifenkraut jedoch eher eine
Nebenrolle. So berichtet Dioskurides zwar vom Einsatz des Seifenkrautes für das Reinigen von Wolle, jedoch galten Laugen aus
Pflanzenasche (Buchen, Birken) seit der Römerzeit als bevorzugtes Universalwaschmittel. Seit dem 7. Jahrhundert kannte man zwar die
Technik der Seifenherstellung, die parfümierte Seife blieb jedoch den Adeligen und Wohlhabenden vorbehalten. |
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Für das Seifenkraut werden vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Heilkräuterbüchern genannt. In der berühmten Materia Medica von Dioskurides, der Basis vieler Heilkräuterbücher bis weit über das Mittelalter hinaus, finden sich u.a. folgende Anwendungsgebiete: Leberleiden, Husten, Gelbsucht, Hautgeschwülste und Aussatz. |
Blüten duften abends am stärksten |
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Bedingt durch die oberflächenaktiven und schleimlösenden Saponine erscheint
aus heutiger Sicht der Einsatz als Hustenmittel am sinnvollsten. Auch durch ihre antibiotische und fungizide Wirkung hat sich das Seifenkraut
bei Hautkrankheiten bewährt. |
Seifenkraut im Halbtrockenrasen |