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Salzkraut

Obwohl das Salzkraut (Salsola kali) seit 200 Jahren auf den Binnendünen des Rheines vorkommt, ist es eher ein typischer Küstenbewohner. Zum Leidwesen vieler Badegäste, denn die Berührung der stacheligen Zweige und Blätter mit bloßer Haut wird als nicht sehr angenehm empfunden.

Salzkraut

Salzkraut im Winter

 

Das Salzkraut verdankt seinen Namen einer Eigenschaft, die es mit vielen weiteren Küstenpflanzen gemeinsam hat: der Fähigkeit Salze zu akkumulieren. Erst durch die Aufnahme von Salz in den Zellen, können Pflanzen wie das Salzkraut ihr Wasserpotential so weit absenken, dass selbst das salzige Wasser der Küstenböden von ihnen aufgenommen werden kann.

Der hohe Salzgehalt machte die Pflanze früher für die Glasindustrie, die Seifenherstellung und die Textilindustrie interessant. Denn beim Verbrennen des Krautes blieb das Salz in der Asche zurück. Daraus ließ sich Pottasche und Soda herstellen, die bei der Produktion von Glas und Seifen, sowie bei der Textilherstellung zum Einsatz kamen. Besonders in den Mittelmeerregionen wurden Salzkräuter zur Gewinnung von Pottasche angebaut.

       

Für die heißen trockenen Binnendünen ist das Salzkraut bestens angepasst. So erlaubt die starre, skleromorphe Struktur der Pflanze, die selbst im Winter noch sehr gut zu erkennen ist, Trockenheit über längere Zeit zu ertragen, ohne Form und Funktion wie bei einer welken Pflanze zu verlieren.

Eine effektivere CO2-Fixierung (C4-Assimilationsweg) sorgt zudem selbst bei geschlossenen Spaltöffnungen (z. B. bei großer Trockenheit) noch für genug Nachschub an CO2, um weiter Photosynthese zu betreiben.

 
Salzkraut

Salzkraut bei der Blüte

     

Übrigens, das Salzkraut ist einer der wenigen Steppenroller in Deutschland. Wie bei seinen amerikanischen Verwandten, die man aus jedem Western kennt, brechen die oberirdischen Pflanzenteile des Salzkrautes leicht über dem Grund ab, werden vom Wind weggeweht und dienen so der Verbreitung der Samen.

In Sandhausen, auf der Pflege Schönau-Galgenbuckel, kann man entlang des Zaunes gut beobachten, wie sich das Salzkraut geradezu anhäuft und selbst im Winter eine natürliche Barriere bildet.

 
Salzkraut

Salzkraut im August