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Die Esche

Mit einer Höhe von bis zu 40 m zählt die Esche (Fraxinus excelsior) zu unseren größten Baumarten. Nicht zu Unrecht wird ihr durch den Beinamen excelsior eine "herausragende", fast königliche Stellung zugewiesen. Im Vergleich zu der bei uns vorherrschenden Buche ist die Esche jedoch sehr lichtbedürftig. Sie muss deshalb auf Standorte ausweichen, an denen die Buche ihr unterlegen ist.

       
Knospen der Esche im Winter

Blütenknospen im Frühling

 

Bevorzugt wächst sie daher auf feuchten, schlecht durchlüfteten Böden in Auwäldern, Quellbereichen, Fluß- und Bachufern. In steinschlaggefährdeten Schluchtwäldern gehört die Esche mit Linde und Bergahorn zu den dominierenden Baumarten. Aber auch in den anderen Waldformen kommt die Esche als Einzelbaum immer wieder vor.

Im Winter ist der Baum sehr gut an seinen schwarzen Knospen zu erkennen, die bei jungen Zweigen im scharfen Kontrast zu der grauen Rinde stehen. Mitte, Ende März brechen die seitlichen Blütenknospen aus und die Blüten entwickeln sich. Erst nach der Blütenreife und Befruchtung im April kommt es zum Laubaustrieb.

       

Ein imposanter Anblick bieten die vielblütigen Blütenrispen. Die einzelnen Blüten haben weder Kelch- noch Kronblätter und werden vom Wind bestäubt.

Anhand der Zweizähligkeit - zwei Staub- und/oder zwei Fruchtblätter wird die Verwandtschaft zu den Ölbaumgewächsen (Oleaceae) deutlich. In unseren Breiten ist der Liguster (Ligustrum vulgare) der nächste Verwandte der Esche.

  Blüte der Esche

Blüten der Esche

     

Charakteristisch sind die unpaarig bis zu dreißig cm lang gefiederten Blätter. In der Volksmedizin wurden früher Zubereitungen aus Eschenblättern innerlich bei Fieber Gicht, Rheuma, Ödemen und als Wurmkur verabreicht, äußerlich bei Beingeschwüren und Wunden.

Heute wird jedoch vorwiegend nur noch die Eschenrinde in Kombinationspräparaten mit anderen Substanzen bevorzugt. Die entzündungshemmende und leicht fiebersenkende Wirkung der Eschenrinde konnte in pharmakologischen Studien bestätigt werden.

  Blätter der Esche

junge Blätter im April

     

In der nordischen Götterlehre hat sie einen festen Platz als Weltenbaum Yggdrassil, der den Himmel trägt und Erde und Himmel auseinander hält.

Heute wird die Esche von einem Gefäßpilz bedroht, der sich im Holz ausbreitet und den Mineral- und Wassertransport behindert. So droht der Esche ein ähnliches Schicksal wie der Ulme. Bisher beschränken sich die Schäden jedoch zur Zeit noch auf Norddeutschland.

  Esche im Herbst

im Herbst mit gefärbtem Laub