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Die Hainbuche

Auch wenn der Name es andeutet - die Hainbuche (Carpinus betulus) ist kein naher Verwandter der Buche (Fagus sylvatica). Das zeigt sich am deutlichsten bei der Blüte im April. Ihre männliche Kätzchenblüten belegen ihre botanische Zugehörigkeit zu den Birken und Erlen - ihren nächsten Verwandten. Ihr Verhältnis zur Buche ist dagegen eher vom Wettbewerb um Standorte geprägt. Ökologisch betrachtet ist die Buche eigentlich der größte Konkurrent der Hainbuche.


Hainbuche

Hainbuche im November

 

So wurde die Hainbuche in der mitteleuropäischen Waldgeschichte sukzessive von der schattentoleranteren höherwüchsigen Buche auf Randbereiche verdrängt. Erst die Waldnutzung des Menschen in Form von Mittelwälder und Niederwälder förderten wieder die Verbreitung der schnittverträglichen Hainbuche. Seit dem frühen Mittelalter hatte die Hainbuche als Holz- und Futterlieferant einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert. Junge, beblätterte Zweige wurden für Futter- und Streuzwecke abgeschnitten ("Schneiteln"), ältere dickere Zweige und Stämme als Brennholz genutzt.

Heute spielt die Hainbuche mit einem Anteil unter 5 % in der wirtschaftlichen Nutzung des Waldes keine Rolle mehr. Man schätzt die Hainbuche als Boden verbessernden Begleitbaum und ihr hartes Holz wird heute nur noch beim Klavierbau oder für Werkzeugstiele bei Schnitzwerkzeugen verwendet.

     

Wer die Hainbuche sucht, der findet sie auf jeden Fall in Parks und Landschaftsgärten. Gärtner und Landschaftsarchitekten haben mit der Hainbuche die vielfältigsten Formen bei Hecken, Lauben, Gängen und Spalieren gezaubert. Dank ihrer Schnitthärte und ihrem Austriebsvermögen wurde die "Hagebuche" schon seit frühester Siedlungsgeschichte zum "Ein-Hagen" von Feldern, Wiesen und Dörfern genutzt.

Übrigens wer genau hinschaut, der kann die Hainbuche nicht mit der Buche verwechseln. Die Blätter der Hainbuche sind nämlich im Vergleich zu den ganzrandigen Blättern der Buche scharf doppelt gesägt.

  Hainbuche

junges Blatt im April

     

Auch im Winter kann man beide Arten gut voneinander trennen. Denn typisch für die Hainbuche ist ihre Rinde, deren gefaserte, längsgefurchte Struktur dass Ergebnis eines ungleichmäßigen sternförmigen Wachstums des Holzes ist. Bei älteren Bäumen ist diese Spannrückigkeit besonders gut zu erkennen.

In der Volksmedizin spielte die Hainbuche keine große Rolle. Einzig von Hildegard von Bingen sind Rezepte mit Hainbuchensprossen bekannt. Sie empfiehlt Hainbuchensprossen schwangereren Frauen zur Vorbeugung von Fehlgeburten bzw. zur Steigerung der Fruchtbarkeit.

  Hainbuche

Rindenstruktur der Hainbuche

     

Bekannter ist die Hainbuche in naturkundlichen Kreisen als eine der 39 Essenzen der Bachblüten. Unter dem Namen Hornbeam ist die Hainbuche das Mittel der Wahl bei Erschöpfung, Überforderung und dem Burn-out-Syndrom. Weitere Informationen gibt es beim Bachblüten Ratgeber.

Im Keltischen Baum-Horoskop wird die Hainbuche mit den ihr zugesprochenen Eigenschaften allen im Zeitraum vom 04.06.-13.06 und 02.12.-11.12 Geborenen zugeordnet. Wer mehr über sein Baum-Horoskop erfahren will, der findet auf www.baumpruefung.de weitere Informationen.

  Hainbuche

männliche Blüten im April